Birgit Stark ist Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie ist Sprecherin des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz und leitet als Co-Direktorin das Mainzer Medieninstitut. Ihre Forschungsarbeiten thematisieren die Folgen des digitalen Strukturwandels der Öffentlichkeit auf Medieninhalte und -nutzung. Dabei fokussiert sie sich auf die Rolle von Informationsintermediären (z. B. Google, Facebook) und analysiert die Auswirkungen algorithmenbasierter Informationsnutzung. Ihre derzeitigen DFG-geförderten Projekte untersuchen ländervergleichend demokratische Medienqualität und die Folgen fragmentierter Mediennutzung auf gesellschaftliche Integrationsprozesse.
'Die Medienlandschaft ist seit mehreren Jahren einem tiefgreifenden Veränderungsprozess ausgesetzt. Vor allem die zunehmende Digitalisierung und die rasch fortschreitende Verbreitung des Internet haben auf Angebot und Nutzung der Medien enorme Auswirkungen. Erstmalig liegt für Österreich eine Längsschnittbetrachtung vor, die die Reaktionen des Publikums auf die Vervielfältigung des Medienangebots untersucht. Auf Basis der Media-Analyse-Daten von 1996 bis 2007 werden nicht nur das Verhältnis zwischen dem Internet und den klassischen Massenmedien, sondern auch die Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Mediennutzern näher betrachtet. Die Ergebnisse zeigen zum einen eine relativ stabile Nutzung der traditionellen Medien in der Gesamtbevölkerung, zum anderen aber eine deutliche Kluft zwischen Jüngeren und Älteren. Vor allem für die Generation, die bereits mit dem Internet als Medium groß geworden ist ('Digital Natives'), sinkt die Attraktivität der Zeitung und des Fernsehens.' (Autorenreferat)